Die Tierschutz-Stiftung „Vier Pfoten“ hat in ihrem jüngsten Bericht zum illegalen Welpenhandel in Deutschland aufgedeckt, dass im Jahr 2023 insgesamt 803 Hunde beschlagnahmt wurden. Diese Zahl, obwohl niedriger als im Vorjahr, bleibt besorgniserregend hoch.
Die Stiftung berichtet, dass die meisten dieser Hunde aus illegalen Vermehrerstationen stammen und häufig zu jung und krank sind. Sie werden meist anonym über das Internet verkauft. Vier Pfoten fordert seit über einem Jahrzehnt ein strengeres Tierschutzgesetz, um diesem illegalen Handel Einhalt zu gebieten.
Nach Angaben der Stiftung ist die hohe Nachfrage nach bestimmten Hunderassen ein Haupttreiber des illegalen Handels. Bayern verzeichnet die meisten aufgedeckten Fälle, während die meisten Welpen in Baden-Württemberg, gefolgt von Hessen und Nordrhein-Westfalen, sichergestellt wurden. Beliebte Rassen sind Labrador, Französische Bulldogge, Chihuahua und Pomeranian.
Die hohe Zahl beschlagnahmter Hunde stellt für Tierheime eine enorme Herausforderung dar. Vier Pfoten schlägt vor, eine strenge Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht einzuführen, um die Halter zur Rechenschaft ziehen zu können und den illegalen Handel zu erschweren. Sie betont auch die Rolle der Online-Plattformen, wobei beispielsweise Kleinanzeigen.de durch die Einführung von Sicherheitsmaßnahmen einen Rückgang illegaler Anzeigen verzeichnet hat.
Das Team von Vier Pfoten setzt sich durch die Untersuchung von Verkaufsplattformen und sozialen Netzwerken sowie durch ein eigenes Meldetool für die Aufdeckung illegaler Hundeverkäufe ein. Die Stiftung rät dazu, Hunde lieber aus Tierheimen zu adoptieren, um sicherzustellen, dass man nicht auf illegale Händler hereinfällt.