Die überraschende Freistellung der Berliner Landestierschutzbeauftragten Dr. Kathrin Herrmann sorgt für erhebliche Kritik. Diese Entscheidung des CDU-geführten Senats stellt nicht nur eine Schwächung des Tierschutzes in der Hauptstadt dar, sondern wirft auch Fragen zur Unabhängigkeit dieser wichtigen Position auf. Die bisherigen Kürzungen im Tierschutzbereich sowie die Blockade zentraler Projekte deuten darauf hin, dass der Schutz von Tieren in Berlin zunehmend politischer Einflussnahme unterliegt.
Unabhängigkeit des Tierschutzes in Gefahr
Seit ihrer Berufung im Jahr 2020 setzte sich Dr. Kathrin Herrmann mit Nachdruck für den Tierschutz in Berlin ein. Doch bereits im Vorfeld ihrer Freistellung wurden ihre Handlungsmöglichkeiten durch Budgetkürzungen und politische Entscheidungen eingeschränkt. Besonders das dringend erforderliche Stadttauben-Management wurde nicht in der ursprünglich geplanten Form umgesetzt, alternative Maßnahmen erwiesen sich als unzureichend. Kritische Äußerungen zu diesen Missständen könnten nun den Ausschlag für ihre Freistellung gegeben haben.
Der Fall zeigt ein grundlegendes Problem: Wenn eine unabhängige Tierschutzbeauftragte durch politische Entscheidungen ihres Amtes enthoben werden kann, verliert der Tierschutz an Durchsetzungskraft.
Was bedeutet das für den Tierschutz in Berlin?
Die Freistellung von Dr. Herrmann hat weitreichende Konsequenzen für den Tierschutz in der Hauptstadt. Ohne eine unabhängige Stimme droht der Schutz von Tieren in Berlin zu einem politisch kontrollierten Thema zu werden, das weniger auf fachliche Expertise als auf strategische Interessen ausgerichtet ist.
Gerade in einer Stadt wie Berlin, in der Fragen rund um Stadttauben, den Umgang mit Wildtieren und tierschutzgerechte Haltungsbedingungen immer wieder diskutiert werden, ist eine unabhängige Kontrolle von großer Bedeutung. Die jetzige Entwicklung zeigt jedoch, dass der Senat bereit ist, diesen Schutz zugunsten eigener politischer Vorstellungen zurückzustellen.