Die Idee der Tierrechte basiert auf der Überzeugung, dass bestimmte Tiere, die ein Bewusstsein besitzen, ethisch berücksichtigt werden sollten. Im Mittelpunkt steht dabei die Annahme, dass Tiere Schmerz- und Leidensfähigkeit haben. Dieser Gedanke ist eng verbunden mit pathozentrischer Ethik, die das moralische Berücksichtigen aller empfindungsfähigen Lebewesen fordert.
Ein weiterer Aspekt der Tierrechtsbewegung beinhaltet die Anerkennung der eigenen Würde und Selbstbestimmung der Tiere. Dies bedeutet, Tieren, insbesondere Wirbeltieren, ein Verfügungsrecht über ihren Körper und die Möglichkeit zu begrenzter Selbstbestimmung zu gewähren. Die herkömmliche Praxis, Tiere als Eigentum oder Handelsgut zu sehen, wird in diesem Kontext abgelehnt.
Die Befürworter von Tierrechten betonen, dass es nicht um eine rechtliche Gleichstellung von Mensch und Tier geht, sondern vielmehr um Rechte, die der Komplexität des Gehirns und der Bewusstseinsfähigkeit der Tiere angepasst sind. Tierrechtler argumentieren, dass Tieren, unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen, ein gewisses Maß an Selbstbestimmung zustehen sollte.
Die Wurzeln der modernen Tierrechtstheorie liegen in den 1970er Jahren an der University of Oxford. Bedeutende Werke wie „Animal Liberation“ von Peter Singer und „The Case for Animal Rights“ von Tom Regan haben wesentlich zur Entwicklung und Verbreitung der Tierrechtsidee beigetragen.
Die Argumente für Tierrechte beinhalten häufig ein naturalistisches Element, das fordert, dass bestimmte evolutionär kontinuierliche Eigenschaften in unserem moralischen und rechtlichen Verständnis berücksichtigt werden sollten. Dabei wird oft betont, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art allein nicht ausreichend ist, um subjektive Rechte zuzuweisen oder abzusprechen, ein Konzept, das als speziesistisch kritisiert wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die Tierrechtsbewegung auf einem komplexen Gefüge philosophischer, ethischer und wissenschaftlicher Überlegungen basiert, das zunehmend an Bedeutung gewinnt und zu gesellschaftlichen sowie rechtlichen Veränderungen führt.