Einblick in das EFSA-Gutachten zur Tierhaltung
Am 16. Mai 2023 präsentierte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein Gutachten über die Haltung von Enten, Gänsen und Wachteln. Das Gutachten, erstellt vom Panel on Animal Health and Animal Welfare (AHAW), basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wurde im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt. Es bietet eine umfassende Bewertung der gängigen Haltungssysteme und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere.
Probleme bei der Haltung von Enten und Wachteln
Das Gutachten stellt fest, dass die Haltung von Enten und Wachteln in Käfigen und Innenbodensystemen ohne Auslauf zahlreiche negative Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden hat. Dazu zählen Bewegungseinschränkungen, Gruppenstress, die Unfähigkeit, natürliches Verhalten wie Nahrungssuche oder Nestbau zu zeigen, sowie physische Schäden wie Knochen- und Weichteilläsionen.
Empfehlungen für eine artgerechte Haltung
Für eine bessere Tierhaltung empfiehlt das Gutachten für Enten und Gänse das Bereitstellen offener Wasserquellen, die zumindest das Eintauchen des Kopfes ermöglichen. Wachteln sollten Zugang zu Materialien wie Sand für Staubbäder und Strukturen für deckungsreiches Ausruhen haben. Zusätzliche Anreicherungen wie Silage oder Hackblöcke sollten für alle Vogelarten angeboten werden, um ihr Wohlbefinden zu steigern.
Bedarf an weiterer Forschung und rechtliche Aspekte
Das Gutachten empfiehlt, weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen der Foie Gras-Produktion auf das Wohl von Gänsen durchzuführen. Diese Praktik, die Zwangsfütterung beinhaltet, wird in einer juristischen Publikation als verboten und strafbar nach deutschem Recht eingeschätzt. Diese Einschätzung ist in der Zeitschrift „Natur und Recht“ von Gerhold/Poplat nachzulesen, wobei der vollständige Artikel online verfügbar ist.