Im Zuge der immer wieder verlängerten Corona-Maßnahmen und der teilweisen Schließung von Geschäften und Dienstleistungen wird die Diskussion um Hilfen insbesondere für kleine Unternehmen und Solo-Selbständige ruppiger. Und: Wie immer in solchen Fällen nutzen auch Trittbrettfahrer die Situation, um ohnehin geschädigte Betroffene noch weiter ins Elend zu stoßen. Derzeit kursieren daher auch immer wieder E-Mails, in denen unter dem Vorwand, durch Ausfüllen eines Formulars seien umstandslos staatliche Hilfen zu erhalten, persönliche Daten abgefragt werden.
Man kann gar nicht oft und deutlich genug davor warnen, auf solche E-Mails zu reagieren, darin enthaltene Links zu klicken oder gar Anhänge auszuführen.
Zweck der Mails ist in vielen Fällen schlicht, an eine bestimmte Kombination personenbezogener Daten zu kommen, mit denen dann an anderer Stelle weitere Gaunereien ausgeführt werden. Wer von einer Person nicht nur deren Namen und Anschrift, sondern auch Geburtsdatum, Steuernummer, USt-ID, Mitgliedsnummern bei berufsständigen Einrichtungen, Handelsregisternummern, Kontoverbindung etc. erhalten hat, kann damit unfassbar viel Schaden anrichten. Selbst wenn es sich bei einigen dieser Informationen um Daten handelt, die aus öffentlichen Registern abfragbar wären, ist das nie ein Grund, sie gebündelt auf schlichte Anfrage durchzureichen: Die Angreifer haben nämlich in vielen Fällen gerade nicht die Zeit und die Absicht, diese Daten selbst zu recherchieren. Auch Betrug ist ein Massengeschäft und in diesem Zusammenhang auf Menge angelegt.
Deshalb sollte jeder auch überprüfen, ob er auf von ihm angelegten Veröffentlichungen vielleicht mehr preisgibt, als notwendig: Immer wieder sehe ich beispielsweise, dass Mandanten ihre Steuernummer ins Impressum der eigenen Website schreiben, obwohl es dafür keinen Grund gibt (zu veröffentlichen ist nur – soweit vorhanden – eine Umsatzststeuer-ID). Auch bei Facebook wird gerne das eigene Geburtsdatum angegeben, obwohl schon die Kombination aus Name und Geburtsdatum ein praktisch eindeutiges Identifikationsmerkmal für in Deutschland lebende Personen ist (falls Sie sich schon mal gefragt haben, warum bei Polizeikontrollen auch meistens nur genau diese Daten verglichen werden).