Gestohlene Kreditkarten werden immer günstiger

Das Risiko, durch Kreditkartenbetrug im Internet betroffen zu sein, ist nach wie vor hoch. Davon zeugt insbesondere die hohe Verfügbarkeit solcher Daten auf dem kriminellen Schwarzmarkt, auf dem die Preise für nutzbare Kreditkartendaten so günstig sind wie nie. Der „Dark Web Price Index 2022“ der Organisation Privacy Affairs berichtet, dass das Angebot und der Markt für illegal nutzbare Daten im Vergleich zu 2021 deutlich gewachsen sei – und das trotz immer größerer Bemühungen von Zahlungsanbieters, solchen Missbrauch einzuschränken. Private Nutzer, deren Daten auf diese Weise genutzt werden, können nicht nur finanzielle Verluste erleiden, sondern auch durch Ermittlungsverfahren belastet sein.

Während finanzielle Verluste häufig durch die Sicherungsmechanismen der Zahlungsanbieter „versichert“ sind (sofern der Nachweis missbräuchlicher Nutzung gelingt), kann es zu Ermittlungsverfahren gegen die eigentlich Berechtigten kommen, wenn die bewirkten Zahlungen über die illegale Nutzung hinaus in Verbindung mit einer Straftat stehen. Dies gilt auch beileibe nicht nur für die Nutzung von Kreditkartendaten – ich habe auch immer wieder Fälle auf dem Tisch, in denen Mandanten (letztlich unbekannten) Dritten Zugang zu ihren Konten gewährt oder sogar extra Konten für diese eingerichtet haben. Wird über solche Zahlungsmittel oder -konten dann beispielsweise ein eBay-Betrug abgewickelt, steht schnell die Polizei vor der Tür.

Der Handel mit gestohlenen Zahlungsmitteldaten ist so attraktiv, dass im Darknet inzwischen hochprofessionelle Shops entstanden sind, die Rabattaktionen und Sonderangebote bereithalten sowie einen hochprofessionellen Service. Zahlungen in solchen Shops werden zunehmend über gut verschlüsselte und anonymisierte Verfahren abgewickelt, die es Ermittlungsbehörden schwer machen, Zahlungsströme zu verfolgen. Da in solchen Geschäften viel vom Vertrauen eines Käufers zum Anbieter der illegalen Daten abhängt, geben sich die Anbieter offensichtlich zunehmen Mühe, verlässlich und professionell zu wirken.

Wer vermutet, dass mit seinen persönlichen Daten Identitäts- oder Zahlungsbetrug betrieben wird, sollte nicht lange fackeln und sich professionellen Rat holen. Termine bei mir kann sich jeder selbst klicken: nilsbecker.de/termine

Englisch:
The risk of being affected by credit card fraud on the Internet remains high. This is evidenced in particular by the high availability of such data on the criminal black market, where prices for usable credit card data are cheaper than ever. The Privacy Affairs organization’s „Dark Web Price Index 2022“ reports that the supply and market for illegally usable data has grown significantly compared to 2021 – and this despite ever greater efforts by payment providers to curb such misuse. Private users whose data is used in this way may not only suffer financial losses, but also be burdened by investigative proceedings.

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