Das Berliner Insurtech-Start-up ELEMENT Insurance AG hat turbulente Zeiten zu bewältigen. Nach der Kündigung eines zentralen Rückversicherungsvertrags und dem Verbot der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Neugeschäfte abzuwickeln, folgte am 23. Dezember 2024 der Insolvenzantrag beim Amtsgericht Charlottenburg. Diese Entwicklung hat nicht nur für ELEMENT selbst, sondern auch für dessen Partner, wie den Tierversicherer Panda, weitreichende Konsequenzen.
Hintergrund der Insolvenz
ELEMENT, spezialisiert auf Sachversicherungen, meldete am 20. Dezember 2024 Überschuldung im Sinne von § 19 InsO. Bereits drei Tage später leitete die BaFin den Insolvenzantrag ein. Ziel ist, das Vertragsportfolio des Unternehmens auf einen solventen Versicherer zu übertragen. Gelingt dies nicht, enden die Versicherungsverträge einen Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens automatisch, wie § 16 VVG vorsieht.
Auswirkungen auf Versicherungsnehmer und Partner
Bis zur endgültigen Klärung des Verfahrens bleibt die Schadensregulierung durch ELEMENT zwar bestehen, Zahlungen erfolgen jedoch nicht mehr unmittelbar. Versicherten bleibt lediglich, ihre Ansprüche nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens anzumelden. Diese werden aus dem Sicherungsvermögen nach § 125 VAG bedient – allerdings nur im Rahmen der verfügbaren Mittel.
Für Partnerunternehmen wie Panda, die ELEMENT als Risikoträger nutzten, bedeutet dies einen drastischen Einschnitt. Ohne eine schnelle Lösung drohen Betriebsunterbrechungen, die direkt auf die Versicherten durchschlagen. Kunden, die Tierarztrechnungen über Panda abwickeln, könnten bald ohne Kostenerstattung dastehen.
Chancen und Herausforderungen für ELEMENT
Der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade hat erste Gespräche mit Partnern geführt, um die Betreuung bestehender Verträge und mögliche Bestandsübertragungen zu sichern. Ziel ist es, die Schadenregulierung weiterhin zu gewährleisten und die Voraussetzungen für eine Weiterführung einzelner Policen zu schaffen.
Handlungsbedarf für Versicherte
Versicherungsnehmer sollten ihre Policen überprüfen und sich frühzeitig über Alternativen informieren. Die Unsicherheit über die Zukunft von ELEMENT und die mit der Insolvenz verbundenen Verzögerungen könnten ansonsten zu finanziellen Engpässen führen, etwa bei der Übernahme von Tierarztkosten.