Kritik an den „Pferdeprofis“: Rütter lenkt ab

Nach viel konkreter Kritik aus der Reiterszene hat Martin Rütter, dessen Produktionsfirma MINA TV die aktuelle Staffel der „Pferdeprofis“ bei RTL produziert, heute eine Veranstaltung angekündigt, bei der man sich mit den Beteiligten der Sendung und den „Kritikern“ zusammensetzen und ein „nettes Gespräch“ führen wolle, das dann auf Youtube hochgeladen werden soll. Es werde darum gehen, „was darf man bei der Ausbildung von Pferden, was darf man überhaupt bei der Haltung von Tieren, welche Methoden sind ein No-Go“.

Rütter wendet damit eine alte und immer wieder bewährte Methode der Krisen-PR an: Vorwürfe gegen sich selbst zu Vorwürfen gegen eine Art Allgemeinheit zu machen und dann darüber diskutieren zu wollen, statt über die eigene Rolle in diesem Zusammenhang. Der Zuhörer soll das Gefühl bekommen, ‚hier passiert jetzt etwas‘ und damit eine (auch zeitliche) Verschiebung des Themas akzeptieren.

Und gerade die zeitliche Verschiebung ist in diesem Zusammenhang nicht unwichtig: Denn die angebliche Diskussionsrunde soll erst „dann vielleicht Ende April“ stattfinden, nach den Osterferien und vor allem nach dem Ende der aktuellen Staffel „Die Pferdeprofis“. Mit anderen Worten: Alles, was insbesondere die zu Recht heftig kritisierten Auftritte von „Pferdeprofi“ Uwe Weinzierl betrifft, hält Rütter für sendefähig, auch das, was viele Kritiker schlicht als Gewalt gegen Pferde bezeichnen.

Das sollten alle bedenken, die aus Rütters heutiger Ankündigung die Absicht ableiten wollen, sich mit der Kritik an der von MINA produzierten Sendung auseinanderzusetzen.

Zu der Diskussionsveranstaltung soll immerhin auch die Herausgeberin und Chefredakteurin der Dressur-Studien, Claudia Sanders, eingeladen werden, die die Diskussion um die Methoden von Uwe Weinzierl maßgeblich in Gang gebracht hat.

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