Kundenrechte bei Fehlüberweisungen

Im Falle einer Fehlüberweisung unterscheiden sich die Rechte des Kunden je nach der Art des Fehlers. Wenn eine IBAN eingegeben wird, die keinem Konto zugeordnet ist, informiert die Bank den Auftraggeber über die Nichtausführung der Zahlung. Hier hat der Kunde das Recht, die Rückbuchung des Betrages auf sein Konto zu verlangen. Dieser Fall tritt ein, wenn die angegebene IBAN schlichtweg nicht existiert.

Eine komplexere Situation ergibt sich, wenn eine existierende, jedoch „falsche“ IBAN eingegeben wird. Hier wird die Überweisung normalerweise durchgeführt, und der Auftraggeber hat keinen direkten Anspruch gegen die Bank auf Rückerstattung. Stattdessen muss der Kunde aktiv werden und von seiner Bank verlangen, dass sie sich bemüht, den überwiesenen Betrag zurückzuerhalten.

Die Bank des fälschlicherweise begünstigten Empfängers ist verpflichtet, der Bank des Auftraggebers die zur Rückholung des Betrags nötigen Informationen zu übermitteln. Allerdings gibt es keine Garantie, dass der Betrag tatsächlich zurückgeholt werden kann. In einem solchen Fall hat der Kunde ein Recht darauf, von seiner Bank alle verfügbaren Informationen zu erhalten, um sich selbst an den falschen Empfänger zwecks Rückerstattung zu wenden.

Verantwortung und Risiken für den Kunden

Um diesen Prozess zu initiieren, muss der Kunde einen schriftlichen Antrag bei seiner Bank einreichen. Es ist zu beachten, dass für diese Dienstleistung eventuell Gebühren anfallen, die im Rahmen des Zahlungsdiensterahmenvertrags festgelegt sind.

Der Kunde trägt das Risiko, dass der Rückerstattungsanspruch gegen den fälschlicherweise begünstigten Empfänger nicht durchsetzbar ist. Dies schließt das Risiko mit ein, dass der Zahlungsempfänger nicht identifizierbar ist. Es wird somit deutlich, dass Fehlüberweisungen für den Kunden mit erheblichen Unannehmlichkeiten und Risiken verbunden sein können.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass im Falle einer Fehlüberweisung die Rechte des Kunden stark von der Art des Fehlers abhängen. Während bei nicht existierenden Kontonummern eine einfache Rückbuchung möglich ist, birgt die Überweisung an eine falsche, aber existierende IBAN ein komplexes und risikobehaftetes Prozedere.

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