Wildtierdiskurs im Wandel: Aufklärung und Zusammenarbeit?

Wildtiere geraten vermehrt in Interaktionen mit Menschen, wobei die Auffangstationen überfüllt sind und viele Tierarztpraxen überfordert sind. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) hat den „Wildtierdiskurs“ initiiert, um das Thema aufzugreifen. Der Fokus liegt auf der Interaktion zwischen Bürgern und Wildtieren im urbanen Bereich. Ziel ist es, Impulse aus Wissenschaft und Praxis bereitzustellen, Akteure zu vernetzen und Forschungsprojekte anzustoßen. Die Diskussion zeigt, dass Emotionen eine große Rolle spielen und dass Menschen große Unterschiede zwischen verschiedenen Tierarten machen.

Der „Retscheider Hof“ ist eine Wildtierstation, die in der Diskussion um den Umgang mit Wildtieren eine wichtige Rolle spielt. Die Leiterin der Station, Stefanie Huck, betont, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, zwischen echter Hilfebedürftigkeit und bloßer Sichtbarkeit von Tieren zu unterscheiden. Dies führt oft zu unnötigen Rettungsaktionen.

Ein zentrales Problem ist die Finanzierung von Auffangstationen und Tierarztpraxen, die sich meist aus Privatvermögen und Spenden finanzieren. Der Wildtierdiskurs spricht sich für die Einführung von Mindeststandards für Wildtierstationen aus und fordert eine bessere Vernetzung zwischen Auffangstationen, Tierärzten und anderen Gruppen.

Um die Bevölkerung besser über den Umgang mit Wildtieren aufzuklären, schlagen die Diskussionsteilnehmer vor, dass „Wildtierbeauftragte“ in den Städten als offizielle Ansprechpartner zur Verfügung stehen könnten. Die Aufklärung sollte jedoch bereits in der Grundschule beginnen. Im Rahmen des Wildtierdiskurses wurden „Forschungskisten“ entwickelt, die Lehrkräften an Schulen zur Verfügung gestellt werden können. Diese sollen dazu beitragen, Kindern mehr Wissen über Wildtiere zu vermitteln und sie für deren Schutz zu sensibilisieren.

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