Verurteilung im Tierquäler-Prozess
Das Amtsgericht Lünen hat einen Mitarbeiter einer Viehsammelstelle in Werne wegen Tierquälerei zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt. Nachweislich hat der 40-Jährige die Tiere massiv misshandelt, wobei das gesamte Unternehmen in mehreren Aspekten gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben soll. Neben ihm stehen auch der Geschäftsführer und ein weiterer Mitarbeiter unter Anklage, deren Urteile noch ausstehen.
Aufdeckung durch Tierschutzverein
Die Aufdeckung der systematischen Misshandlungen erfolgte durch den Verein „Sonderkommission Tierschutz“ im Jahr 2021, der die Grausamkeiten über Monate heimlich filmte. Trotz der Schwere der Taten kritisieren Tierschützer das Urteil als zu milde. Sie fordern strengere Strafen, um als Abschreckung zu dienen, wie sie auf Facebook mitteilten.
Skandal erschüttert die Region
Die durch den Tierschutzverein veröffentlichten Aufnahmen zeigen, wie abgemagerte Tiere brutal bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen, misshandelt und mit Stromschlägen gequält wurden. Nachdem Strafanzeigen gestellt wurden, führten Polizeiuntersuchungen zur Schließung regionaler Metzgereien, darunter die Mecke-Metzgereien, die mutmaßlich von den Misshandlungen wussten.
Verzögerungstaktiken im Gerichtsverfahren
Der Prozess erlebt eine Verzögerung, da der Hauptverantwortliche M. Mecke aufgrund der Fülle an Beweismaterial einen Aufschub erhielt. Die „Soko Tierschutz“ kritisiert diese Prozesstaktik, die darauf abzielt, die Aufklärung zu verzögern oder gar zu verhindern, was die Ernsthaftigkeit der rechtlichen Aufarbeitung von Tierquälerei in Frage stellt.